Radlauf sanieren Omega B

  • #1

    Moin zusammen


    Heute ging es mal an den hinteren linken Radlauf. Der Vorbesitzer meines Omega hat da wohl mal mit Rostumwandler und Pinsellack dran vorgearbeitet. Offenbar gar nicht so schlecht, denn die Stelle hatte sich in den 3 Jahren, die ich den Ommi habe, nicht wesentlich verändert.


    Sah natürlich etwas unschön aus, daher bin ich der Sache heute einmal mit Flex und Fächerscheibe auf den Grund gegangen. Die angegriffene Stelle war 40 mm breit und 15 mm hoch. Meine Hoffnung, dass es nur oberflächlich ist, erfüllte sich allerdings nicht. In der Mitte befand sich eine Durchrostung von 5 mm Durchmesser.


    Also raus damit. Am heraus getrennten Blechstück konnte ich zum Glück erkennen, dass der Schaden wirklich nur punktuell war. Die inneren Randbereiche des Blechs waren einwandfrei. Schweißen sollte daher nicht das Problem sein, das lag an anderer Stelle.


    Nachdem ich das Blech heraus getrennt hatte, zeigte sich - wie befürchtet - dass der Bereich dahinter vollständig von Klebe und Vergussmasse gefüllt war. Das musste erstmal weg. Zum einen wegen der Brandgefahr, zum anderen, weil sich beim Schweißen sonst mit Sicherheit aggressive Dämpfe bilden würden, die neue Rostherde erzeugen.


    Ich habe den Schnitt am Radlauf daher so gestaltet, dass ich mit einem neuen, scharfen Teppichmesser von unten senkrecht nach oben flach hinter den Radlauf kommen konnte. Die Masse ließ sich so relativ leicht von Radlauf und Radkasten schneiden / schaben. Mit einem kleinen flachen Schraubendreher habe ich die Reste dann rausgefieselt.


    Das neue Blech einzuschweißen war dann wieder relativ einfach, allerdings auch langwierig, da ich - wie an der Fahrertür - eine Punktnaht mit langen Abkühlzeiten gesetzt habe. Dafür gab es auch keinen Blechverzug, was die Nacharbeit in erfreulich engen Grenzen halten wird. Ohne spachteln werde ich an dieser Stelle aber wohl nicht auskommen, da mir das Blech auf der linken Seite einen halben Millimeter verrutscht ist, was ich ausgleichen muss. Es gibt Schlimmeres.



    In diesem Aufwasch gleich miterledigt, habe ich einige Roststellen an der Tür hinten links und der vorderen Spitze der linken Seitenwand. Hier gab es keine Durchrostungen. Gründlich abschleifen und versiegeln dürfte daher einige Jahre halten.


    Rolf


    Edit


    Zum Vergleich hänge ich noch mal die Ausgangssituation dran. Das Bild stammt vom Februar 16, als ich mit dem Ommi anfing.

  • #2

    :thumbup: , super Arbeit.


    hat sich bei dir zum Glück noch in Grenzen gehalten, bei mir wars unten schon richtig Blätterteig, ist aber nun auch endlich vorbei.

    Hubraum statt Spoiler
    --- Pontiac Firebird Trans Am '78 Special Edition (+W72/Quarter mile option) ---

  • #3

    Thanx Pega


    Am WE war ich auf der rechten Seite aktiv. Die vordere untere Ecke des Seitenteiles war durch, Wieder nur ein winziges Loch, aber viel Arbeit dahinter. Vorgegangen bin ich, wie ich es links beschrieben habe, die Ecke war aber wesentlich schwieriger zu formen, wegen der verschiedenen Radien direkt an der Spitze.


    Auf Kurts Rat hin habe ich gleich eine provisorische Lackierung drauf gemacht. Farbton kommt nicht ganz hin (ATU) aber damit kann ich leben, da ich für nächstes Jahr eine Komplettlackierung für den Ommi plane. Ich denke, dass lohnt sich inzwischen.


    Rolf

  • #4

    sieht echt gut aus.


    Ich will dir nicht den Mut nehmen, aber so in der Art hab ich bei mir vor ~2-3 Jahren gemacht gehabt, seit letztem Herbst ists aber unten richtig Rad richtig blättrig geworden. Der ganze Gammel kommt irgendwie von zwischen den Blechen her. Bevor du in eine Komplettlackierung investierst sei 100%ig sicher das da nichts nachkommt sonst haste das Geld für die Lackierung umsonst raus gehauen.


    Grüße


    Marco

    Hubraum statt Spoiler
    --- Pontiac Firebird Trans Am '78 Special Edition (+W72/Quarter mile option) ---

  • #5

    Hi Marco


    Ich habe das Verfahren ja schon vor anderthalb Jahren bei meinem Wintercaravan getestet. Damals habe ich sogar an einigen Stellen bewusst auf eine rückseitige Konservierung verzichtet, einfach, weil ich wissen wollte, wie sich die Reparatur unter erschwerten Bedingungen hält.


    Bisher ist da nichts hochgekommen. Nicht einmal das kleinste Bläschen.


    Vermutlich sind da 3 Faktoren ausschlaggebend.


    1. Vollständige Entfernung der Dichtmasse an den Schweißrändern um Sekundärschäden durch aggressive Dämpfe zu vermeiden


    2. Verwendung hochwertiger verzinkter Bleche im Reparaturbereich


    3. Kurzes aber heftiges Intervallschweißen um hohe Temperaturen an der Schweißstelle zu erzielen, gleichzeitig aber den Wärmeeintrag in die Umgebung der Reparaturstelle zu minimieren.


    Ich vermute (ich bin kein Metallurge) dass das Zink aus dem Randbereich des Reparaturblechs schmilzt und sich über die Reparaturstelle ausbreitet.


    Ich fertige alle Reparaturbleche selbst an und ersetze nur den unmittelbaren Schadensbereich. Was daneben die letzten 18 Jahre nicht gerostet hat, wird es auch in den nächsten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht tun.


    Rolf

  • #6

    Hallo,


    das Problem mit der Dichtmasse ist schon seit Jahrzehnten bekannt. Bei meinem Omega A musste ich nach einem unfreiwilligem Ausweichmanöver auf der BAB ein Seitenteil austauschen lassen. Damals wurde bewusst auf die Dichtmasse verzichtet. Die Versiegelung mit Mike Sander´s Fett hält den Rost fern. Das Fahrzeug wird ohnehin nur noch selten bewegt.
    Beim aktuellen Omega B habe ich vorletztes Jahr einfach mal einige Klumpen von diesem "Wunderzeug" einfach in den Bereich der hinteren Radläufe geworfen (wortwörtlich!). Wenige Wochen später waren die kompletten Radläufe von einer feinen Fettschicht aussen überzogen.
    In den nächsten Tagen wird dem Omega eine komplette Kur mit dem Fett gegönnt. Damit sollte dann das Thema Rost weitgehend erledigt sein.


    VG

    Omega A ex 2,6 jetzt 3,0 24V, Omega 3000 24V,
    Omega B 2,5 DTI

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